Böhmische Schweiz: Edmundsklamm und Prebischtor
An unserem letzten Tag im Elbsandsteingebirge wollten wir uns einen Teil der Böhmischen Schweiz ansehen, dem tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges. Für die Anreise stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Mit dem Wandererschiff (welches aber scheinbar nur 4 mal täglich fährt), mit der Bahn oder mit dem Auto. Wer mit dem Auto anreist, kann direkt in Hrensko parken (6 Euro am Tag) oder kostenfrei an der Straße direkt an der Grenze, wenn dort Plätze frei sind. Wir hatten Glück und konnten einen dieser Plätze ergattern und liefen den letzten Kilometer bis nach Hrensko zu Fuß.



Dort angekommen findet man zunächst die typisch tschechischen Märkte vor. Da der Wetterbericht für heute Gewitter vorher gesagt hatte und der Himmel bereits zuzog, nutzten wir die Gelegenheit und kauften uns zur Sicherheit noch zwei Regenjacken, bevor wir uns auf dem Weg zum Edmundsklamm machten.

Der Edmundsklamm ist ein Tal am Fluss Kamenice, man läuft (wie im Kirnitzschtal) am Fluss entlang, umgeben von den hohen Felsen des Elbsandsteingebirges. Etwa 2 Kilometer sind es vom Ort Hrensko bis zur Bootsanlegestelle. Wie im Kirnitzschtal verläuft der weitere Weg nur über das Wasser, etwa 20 Minuten dauert die Fahrt mit dem Boot und kostet 5 Euro pro Person. Uns hat die Fahrt auf deutscher Seite etwas besser gefallen, die Boote wirkten etwas „ursprünglicher“ und die Fahrt war insgesamt ruhiger und romantischer mit Vogelgezwitscher und dem Geräusch des Wassers, wenn der Bootsführer in das Wasser stakt. In Hrensko saßen wir mit der doppelten Anzahl an Menschen (etwa 26) in einem „Plastik-Boot“ und eine asiatische Großfamilie trübte die tolle Stimmung und Stille auf dem Wasser durch ihre lauten und aufdringlichen Unterhaltungen – da haben wir wohl einfach mal Pech gehabt. Der Weg dorthin hat uns dagegen sehr viel besser gefallen. Dieser verläuft am Wasser entlang, durch ein paar Tunnel und über Brücken anstatt über Feldwege und den Wald.




Auf der anderen Seite angekommen befindet sich ein Lokal am Wasser, kurz überlegten wir, dort eine Pause einzulegen, wir hatten allerdings nicht mehr allzu viel Bargeld dabei und man weiß ja nie, was der Tag noch mit sich bringt. Weiter führte der Weg zunächst am Wasser entlang, wieder über eine Brücke und dann steil über Holz- und Steintreppen den Berg hinauf bis in den Ort Mezna, etwa 1.5 Kilometer.


Die Wolken am Himmel wurden immer dunkler und man konnte bereits ein leichtes Grummeln hören, das Gewitter kam also immer näher. Auf halber Strecke fing es dann langsam an zu regnen, oben angekommen wurde der Regen schlimmer und schlimmer, das Wasser strömte bereits wie ein Bach den Weg hinab. Zum Glück stand am Wegesrand ein unbewohntes Haus mit einem großen Vordach, unter das wir und etwa 10 weitere Leute sich stellen konnten. Etwa 10 Minuten standen wir hier und warteten ab, bis das Gewitter, welches sich nun direkt über uns befand, weiterzog und der Regen weniger wurde.
Von Mezna zurück nach Hrensko sind es 5 Kilometer, diese können zu Fuß gegangen oder mit dem Bus gefahren werden. Der Bus sollte jedoch erst um 17 Uhr fahren (es war gerade erst 14 Uhr), weshalb wir entschieden, zu Fuß zu gehen. Sollte es weiter regnen, waren wir nun eh schon nass, viel schlimmer konnte es also nicht mehr werden. Und wir hatten ja unsere Regenjacken, die sich jetzt schon gelohnt hatten!
Das zweite Highlight neben dem Edmundsklamm in Hrensko soll das Prebischtor sein, der größte Steinbogen des Elbsandsteingebirges. Da der Weg dorthin nur einen Umweg von (one-way) 35 Minuten ausmachte und es aufgrund des Wetters sehr leer im Nationalpark geworden war, nahmen wir den Umweg in Kauf. Je weiter wir den Berg hinauf liefen, desto mehr sahen wir den Nebel, welcher im Tal lag – tolle Aussicht? Fehlanzeige. Der Weg war jedoch schön, durch den Wald und an vielen Felsen vorbei. Oben angekommen konnten wir das Prebischtor sehen, um durch dieses hindurch zu laufen, wird von der danebenliegenden Gastronomie allerdings Eintritt in Höhe von 4 Euro verlangt. Das war es uns heute aufgrund des Wetters nicht wert, die Sicht ins Elbsandsteingebirge und ins Tal war ohnehin durch den aufsteigenden Nebel beschränkt. Außerdem fanden wir, dass das Restaurant den schönen Blick auf das Steintor zerstörte. Da sind wir wohl zu sehr USA-verwöhnt, niemals würde man dort den Blick auf die „Arches“ durch ein Gebäude so verbauen!





Und so gingen wir also den Weg wieder zurück und hatten Glück, denn an der Haltestelle hielt gerade ein Bus, welcher uns für 1.50 Euro pro Person die letzten 2.5 Kilometer zurück nach Hrensko nahm.