Buckskin Gulch – der längste Slotcanyon der Welt

Buckskin Gulch – der längste Slotcanyon der Welt

Unsere letzten Urlaubstage sind bereits angebrochen und bevor es zurück in die Zivilisation (nach Las Vegas) geht, wollten wir noch etwas Zeit in der Natur verbringen. Der Ort Kanab ist ein toller Ausgangspunkt dafür und wir haben uns im Visitor Center einige Tipps geben lassen. Natürlich werden bei der Frage danach, was man sich rund um Kanab anschauen soll, die üblichen Verdächtigen zuerst genannt: Wart ihr im Bryce? Ja. Wart ihr im Zion? Ja. Wart ihr am Grand Canyon? Ja. Wir wollten etwas anderes sehen! Schließlich bekamen wir die Empfehlung für einen tollen Slot Canyon, dem längsten Slot der Welt: Buckskin Gulch. Laut unserer Karte hatten wir diesen gedanklich bereits gecanceled, da dieser nur über eine unbefestigte Straße zu erreichen ist. Laut der Frau im Visitor Center ist diese Straße aktuell aber in einem so guten Zustand, dass auch Autos ohne 4WD ohne Probleme dort fahren können.

Die Einfahrt liegt etwa 40 Meilen westlich von Kanab, dem Highway 89 folgend. Dann über die House Rock Valley Road, vorbei am eigentlichen Trail des Buckskin Gulch bis zum Wire Pass. Diesen Parkplatz, der sogar ein (ekeliges) Klo bereithält, erreicht man nach 8 Meilen. Auf Vertrauensbasis wirft man je Person 6 Dollar in eine Box, um Zugang zum Trail zu erhalten.

! Sorry für die schiefen Bilder, dreht bitte euer Handy, leider sind die Fotos auf dem Handy nur sehr umständlich zu drehen !

An dieser Stelle muss man sich entscheiden, auf der linken Seite geht der Slot etwa 6 Meilen bis zur Straße zurück (dort, wo wir vorher am Schild vorbei gefahren sind). Die rechte Seite ist der eigentliche Buckskin Gulch, durch welchen man von hier ganze 21 Kilometer laufen könnte und am Ende in Lees Ferry (bei Page) raus kommen würde.

Dann geht’s los, etwa 2 Kilometer folgt man einem ausgetrockneten Flussbett, dann erreicht man auch schon den ersten (kurzen) Slot. Hier ist es schon ziemlich eng und es muss eine etwa 2 Meter hohe Leiter „überwunden“ werden, um in den Canyon zu steigen. Platzangst ist hier nicht zu empfehlen. Diesem Slot folgt man für etwa 200 Meter bis zu einem offenen Felsigen Abschnitt, wo man in der Sonne auf den Felsen sitzend eine Pause machen könnte.

Wir entschieden uns, nur etwa 5 Kilometer weit rein zu laufen, schließlich mussten wir die selbe Strecke auch wieder zurück. Der Slot Canyon war zum Glück ausgetrocknet, bei dem kleinsten Anzeichen von Regen soll man diesen unter keinen Umständen betreten, Flash Floods können entstehen, die Chance dort heile wieder raus zu kommen, ist weniger als gering. Mit diesem Problem wollten und mussten wir uns nicht befassen. Wir liefen also weiter hinein in den Canyon und durch die Sonne, die direkt über uns stand, leuchteten die Felsen in dem tollen, uns bekannten Rotton.

Der Weg ist zu einem großen Teil sehr eben, sandig und mit einigen Steinen. Aber ohne Steigungen und sehr einfach zu laufen. Mal schmal und dunkel, mal hell und breit – sehr abwechslungsreich also. An einer Stelle, wo sich oberhalb des Canyons sämtliche Äste und Baumstämme des letzten Regens gesammelt hatten, drehten wir um. Es war ein komisches Gefühl, darunter zu laufen, bleibt zu hoffen, dass diese Ansammlung nicht bald herunterfällt, das würde wohl den Weg versperren.

Wir gingen den gleichen Weg zurück, trafen noch einige Wanderer, die wir auf dem Hinweg überholt hatten „You are so fast“ und gingen zurück zum Auto. Zufrieden, diese Tour gemacht zu haben, stiegen wir ein. Bereits auf dem Hinweg war unsere Tankleuchte angesprungen, um uns mitzuteilen, dass wir nur noch 50 Meilen fahren konnten. Zum umdrehen war es da schon zu spät und mit 50 verfügbaren Meilen sollte der Tank reichen. Wir hatten jedoch nicht bedacht, dass unser Verbrauch durch die unbefestigte Straße rasant ansteigt, sodass unser Auto 20 Meilen vor der nächsten Tankstelle letztendlich meinte, uns keine Information darüber zu geben, wie weit wir mit dem Tank noch kommen. Wir dachten, dass wir jeden Moment auf der Straße stehen bleiben und überlegten schon, wer der jenige sein wird, der sich per Anhalter zur nächsten Tankstelle fahren lässt und wer in der Pampa beim Auto warten musste. Zum Glück traf dieses Szenario nicht ein und wir konnten mit dem letzten Schluck Sprit auf die Tankstelle fahren. Was für eine Erleichterung!

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