Griechenland Teil 1 – in den Bergen an der Vikos Schlucht und den Meteora Klöstern

Griechenland Teil 1 – in den Bergen an der Vikos Schlucht und den Meteora Klöstern

Nachdem das letzte Urlaubsjahr mit zwei Reisen in die USA und einer Hochzeit in Marbella ein wenig über die Stränge geschlagen hatte, sollte es in diesem Jahr ein günstigerer Urlaub mit Vulli werden. Um aber mal etwas neues zu sehen, wurde Griechenland ausgewählt und zwar die Anreise mit der Fähre. Mit dem Frühbucher Tarif (gültig bis Ende Februar) zahlten wir für die Hin- und Rückfahrt ab Ancona (Italien) nach Igoumenitsa (Griechenland) inklusive Camper und Außenkabine 900 Euro. Sicher kein Schnäppchen, jedoch eine Zeit- und Kilometer-Ersparnis gegenüber des Landweges, schließlich fährt die Fähre über Nacht.
Gesagt, getan: Damit die Anreise von Bremen nach Italien (1.300 km) nicht in einem Stück bewältigt werden musste, teilten wir die Anreise in mehrere Etappen: Freitag nach der Arbeit bis Ingolstadt, am Samstag bis zum Gardasee und am Sonntag den Rest bis Ancona. So hatten wir einen zeitlichen Puffer, falls doch noch etwas schief geht und den Gardasee wollten wir ohnehin schon längst mal besucht haben. Übernachtet haben wir in Ingolstadt wahrlich zum Schnäppchenpreis, 49 Euro die Nacht im neuen Motel, mit Zimmercode wsr der Checkin rund um die Uhr möglich – da kann man nicht meckern. Die Nacht am Gardasee verbrachten wir auf dem Du Parc in Lazise. Wir waren bereits um 17 Uhr dort, sodass wir sogar noch Zeit hatten, uns den schönen Ort anzusehen. Unser Stellplatz hatte sogar ein bisschen Seeblick – nur das Wetter war noch nicht ganz auf Frühling oder gar Sommer eingestellt, sodass wir nicht im Gardasee baden konnten. Dennoch konnten wir frisch erholt die letzte Etappe nach Ancona angehen, wo wir ganz vorbildlich bereits 3.5 Stunden vor Abfahrt dort waren (um 16.30 sollte die Fähre ablegen). Wir besorgten uns also die Tickets, fuhren mit Vulli auf das Hafengelände, parken in der Schlange der wartenden Fahrzeuge und durften noch bis 15 Uhr die Stadt erkunden, die vom Hafen fußläufig zu erreichen war. Von dort sah man bereits die alten Stadtmauern erhöht auf dem Berg stehen. Ob es am Wetter lag oder daran, dass an Sonntagen in Italiens Städten nichts los war: Der Ort schien eher ein Lost-Place zu sein, denn wir schienen die einzigen Menschen hier zu sein. Weder Restaurants und Cafés, noch Supermärkte hatten geöffnet, sehr schade, hätten wir uns doch gern mit einem kleinen Snack noch gestärkt, bevor es auf die Fähre geht – wo das Essen bekanntermaßen keinen Preis gewinnt. So liefen wir nun also durch die Altstadt bis zum höchsten Punkt, von wo man einen tollen Ausblick auf Ancona und den Hafen hat. Hier liefen dann tatsächlich auch einige wenige andere Touristen herum, wir fühlten uns nicht mehr ganz alleine. Auf dem Rückweg konnten wir in Hafennähe sogar ein geöffnetes Restaurant finden, bei dem wir für Bier und Pasta eingekehrt sind.
Um 15 Uhr waren wir zurück am Hafen, wo eine Viertelstunde später die Fähre einfuhr. Das klappt ja wie am Schnürchen! Denkste… das Ausladen der Fähre dauerte ewig, sodass die ersten Fahrzeuge unserer Reihe erst um 16 Uhr aufs Schiff gelassen wurden. Ablegen um 16.30 – das wird wohl nichts. Obwohl wir super früh im Hafen waren, wurden wir als eines der letzten Fahrzeuge erst um 17.45 auf die Fähre gelassen. Genervt vom langen Warten holten wir uns unsren Kabinenschlüssel, um unser Gepäck zu verstauen um dann einen Rundgang über die Fähre zu machen. Ein wenig Kreuzfahrt-Feeling kommt schon auf, wenn man die Bars und den (nicht geöffneten) Pool sieht – vielleicht eine gute Probe, schließlich denken wir darüber nach, im November Freunde mit Mein Schiff in die Karibik zu begleiten. Nach zwei Bieren an der Poolbar ging es dann auch schon ins Bett, um am Morgen ausgeschlafen in Griechenland von Board zu gehen. Bis auf eine kurze Zeitspanne nach dem Aufstehen war das Meer sehr ruhig, sodass Reisetabletten dieses Mal zum Glück nicht nötig waren. Wir erwartet kamen wir mit zweistündiger Verspätung in Igoumenitsa an, um 11 Uhr ging es also von der Fähre, was aber überraschend schnell vonstatten ging.

1. Tag: Vikos Schlucht
Als erster Stop in Griechenland stand die Vikos Schlucht auf unserem Plan – die wohl tiefste Schlucht der Welt. Da sind wir aber mal gespannt. Vorab hatten wir uns informiert, welcher Ort in diesem doch echt großen Gebiet im Nationalpark wohl zu empfehlen ist. Sie Suche erwies sich als nicht ganz so leicht, denn entgegen unserer Recherche für unsere USA Reisen gab es kaum Webseiten, die wirklich brauchbare Informationen über den Aoos-Vikos Nationalpark bereitstellten. Wir beschlossen also, heute zunächst einen Aussichtspunkt anzufahren, der etwas abgelegener war, den xx Punkt. Nachdem wir etwas Strecke auf der Autobahn geschafft hatten und durch Ionnina, den größeren Ort in dieser Gegend, gefahren waren, konnten wir die Bergstraße bereits sehen, über die wir gleich zur Schlucht fahren würden. Es handelte sich aber um  eine befestigte, zweispurige Straße, die sich nach und nach in die Berge schlängelte. Je weiter wir fuhren, um so ländlicher wurde das Gebiet, bis wir dann schließlich die ersten Schilder mit Hinweisen zum Vikos-Aoos Nationalpark entdeckten. Unserer erster Stop war an einer alten Steinbrücke die zwischen den Felsen über den Fluss führt. Im weiteren Verlauf wurde die Straße immer schmaler und die Serpentinen immer kurvenreicher, sodass unser Navi für die letzten 15 Kilometer eine Zeit von 30 Minuten vorschlug. Die hatten es tatsächlich in sich, denn in den Kurven ließ sich die Straße wirklich schlecht überblicken, nur gut, dass hier so wenig los war. Endlich oben angekommen wartete eine kurze Wanderung von 2 Kilometern auf uns. Wir hatten Glück, war es am Vormittag noch überwiegend bewölkt, zeigte sich nun endlich die Sonne. Über meist steinigeTrampelpfade ging es etwas bergauf, bis wir am xx Viewpoint angelangt waren. Der Blick in die Schlucht war wirklich gigantisch! Wir hatten ja schon einige Schluchten gesehen, doch der Blick in die Tiefe war hier aufgrund der geringen Breite der Schlucht doch sehr eindrucksvoll – hier musste mal schon etwas schwindelfrei sein. Nach einiger Zeit kündigten sich dunkle Wolken an, weshalb wir den Rückweg antraten und den für heute Nacht geplanten Stellplatz ansteuerten. Wir der wohl sein mag? Im Internet waren es ausschließlich Google-Bewertungen, die seine Existenz beweisen, denn eine Website oder gar Telefonnummer des Platzes gab es nicht. An der Adresse angekommen war es eine Wiese, auf deren Mitte ein kleines Gebäude stand. Bei der Auffahrt kam uns direkt ein freundlicher Grieche entgegen, scheinbar Besitzer dieses Stück Land. Er erklärte uns, wir könnten uns einen Platz aussuchen (es waren nur 2 weitere Fahrzeuge auf dieser Wiese), die Übernachtung würde 20 Euro kosten, wir bekommen Strom und Toiletten und Duschen stehen natürlich auch zur Verfügung. Der Platz war noch im Aufbau, das konnte man merken – dennoch hatten wir hier alles, was wir brauchen in toller Lage, denn neben dem Platz verläuft der super klare, türkis schimmernde, Voidomatis Fluss, auf dem auch Raftingtouren angeboten werden (übrigens auch der Grund für den Stellplatz: das soll wohl das zweite Standbein des Tourenanbieters werden). Direkt am Fluss befindet sich außerdem ein tolles Restaurant, bei dem wir an diesem Abend leider die einzigen Gäste waren. Das Essen war aber unglaublich lecker und wir waren überrascht über den günstigen Preis: 35 Euro für Vor- und Hautspeisen sowie Bier, Wasser und Ouzo. Das dieser Preis in Griechenland wohl „Standard“ sein würde, zeigte sich in den kommenden Wochen.

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