Wanderung zur Schrammsteinaussicht
Das Elbsandsteingebirge hat so viel zu bieten, da fiel uns die Entscheidung nicht leicht, welche Wanderungen wir in den kommenden Tagen laufen wollten. Wir entschieden uns für eine Tour mit 8,2 Kilometern von Ostrau (Bad Schandau) zur Schrammsteinaussicht. Auf dieser Tour sollten wir außerdem am Jägersteig, Gratweg, am Wildschützensteig und an der hohen Liebe vorbei kommen.
Normalerweise sehen unsere Urlaubstage so aus: Ohne Wecker um 7 Uhr wach werden und um spätestens 8.30, bevor sich alle anderen auf den Weg machen, unterwegs sein. Das hat am heutigen Donnerstag nicht so gut geklappt. Um 10 Uhr fuhren wir erst los, um nach der Parkplatzsuche um 10.30 auf dem Weg zur Schrammsteinaussicht zu sein. Heute war (vielleicht auch Dank Corona) zum Glück nicht so viel los und so starteten wir, wie einige wenige weitere Grüppchen, den Wanderweg an der Schrammsteinbaude.
Ganz ehrlich? Wir laufen wirklich viel, sogar in Flipflops sind wir schon etliche Kilometer bei hohen Temperaturen gelaufen, aber das Elbsandsteingebirge legt wirklich noch eine Schippe drauf. Dieses schwüle, nass-warme Wetter macht jeden Schritt wirklich doppelt so anstrengend! Dieses Gefühl kenne ich nur aus Thailand, wo ich die ersten Tage aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit Kreislaufprobleme hatte. Aus Deutschland war mir so ein Klima nicht bekannt.

Die Aussichten dagegen sind wirklich schön, aber die schwüle Luft trübt die Wanderfreude schon ziemlich. Als wäre das nicht genug, liegen auf unseren Kilometern dutzende Treppen und Leitern! Das versteht man in Sachsen also unter gut ausgebauten Wanderwegen ;-). Dass es ein paar Leitern geben sollte, das hatten wir gelesen, aber dass es doch so viele werden, hatten wir nicht erwartet.




Zum ersten Aussichtspunkt auf unserer Tour, dem Jägersteig, konnten wir über Leitern und Treppen noch laufen und ist auf jedenfall lohnenswert. Der Aussichtspunkt vom Gratweg erfordert schon mehr Trittsicherheit und Höhenangst darf hier kein Thema sein, diesen Punkt ließen wir also leider aus.



Zur Schrammsteinaussicht ging es weiter über Leitern und Treppen, dies kostete Überwindung, aber umdrehen war jetzt auch keine Option mehr! Die Aussicht war dagegen wirklich schön, hier oben war es (wie erwartet) aber auch sehr voll, diesen Ausblick möchte sich schließlich keiner entgehen lassen. Nicht umsonst ist die Schrammsteinaussicht eines der Highlights im Elbsandsteingebirge. Corona kennt hier leider keiner. Man hätte zumindest versuchen können, anderen Leuten aus dem Weg zu gehen, dies ist aber unmöglich gewesen – so ziemlich alle schienen Corona vergessen zu haben und liefen dicht an dicht aneinander vorbei.



Der Rückweg war zunächst sehr schön, dieser verlief durch einen Wald, ebenfalls mit Stufen, allerdings Holzstufen statt Metallleitern, welche viel schöner in die Natur eingebunden waren. Wir hatten unseren „Lensball“ dabei. Die Glaskugel nimmt die umgebende Landschaft wie eine „kleine Welt“ innerhalb der Kugel auf, wodurch tolle Fotos entstehen.



Die letzten drei Kilometer zogen sich dann jedoch. Als letzter Aussichtspunkt stand die Hohe Liebe auf dem Plan. Die Aussicht war schön, der Weg dahin jedoch etwas mühselig zu laufen.



Die Dauer dieser Wanderung war insgesamt mit 2.5 Stunden angegeben. Wir dagegen waren, mit ein paar Pausen und Fotospots, sogar 3.5 Stunden unterwegs! Die Wanderung ist zu empfehlen, allerdings ist der „Schlenker“ zur alten Liebe, unserer Meinung nach, den Umweg nicht unbedingt Wert. Wer Höhenangst hat, sollte die Tour zur Schrammsteinaussicht ebenfalls meiden, da sich viele Metalltreppen und Leitern auf dem Weg befinden und diese nach unten „offen“ sind, wodurch man dauerhaft in die Tiefe schaut.